Ein erstes Lächeln
Ein kleines Päckli mit ein paar alltäglichen Dingen, wie Zahnbürsten und Zahnpasta, Duschgel und Shampoo, Unterwäsche und etwas Spielzeug für die Kinder, liessen Mutter Julia eine Woche nach Kriegsausbruch, Flucht und Strapazen das erste Mal wieder Lachen. Doch es sind genau diese Kleinigkeiten, die im Moment für sie, ihre Tochter Liza und ihren Sohn Liova das Leben bedeuten.
Am 04. März kamen die drei mit nichts ausser dem, was sie am Leib trugen, in SILOAHs Sozialzentrum in Chisinau an. Die Erleichterung und Erschöpfung waren ihnen anzusehen. Aber auch ihre Ängste. Ursprünglich stammen sie aus Winnyzia, einer Stadt im Landesinneren der Ukraine ca. 200 km südwestlich von Kiew gelegen. Als anfangs März der Flughafen und Flugplatz der ukrainischen Luftwaffe in Winnyzia durch Raketen zerstört wurde und der Krieg auch hier Einzug hielt, nahm Julia einfach nur die Pässe und machte sich mit den Kindern zu Fuss und mit dem Bus sofort auf den Weg an die moldawische Grenze. Ihren Mann und Papa mussten sie zurücklassen, denn er ist verpflichtet sein Land zu verteidigen.
An der Grenze Moldawiens angekommen, fanden Julia, Liza und Liova zunächst Unterschlupf in einem grossen Auffanglager. Bis schliesslich ein Platz für sie in oras Zentrum in Chisianu organisiert werden konnte. SILOAH-Projektleiterin Veronica Martiniuc berichtet, dass die Nachfrage nach Unterkünften für Geflüchtete im Moment fast überfordernd sei in Chisinau. Die Hauptstadt komme an ihre Grenzen. Insgesamt hat ora 7 Standorte in ganz Moldawien eingerichtet, wo rund 200 Geflüchtete über einen längeren Zeitraum beherbergt werden können. Es sind Kindertagesstätten, ein Gästehaus, ein Altersheim und Bürogebäude, die umfunktioniert wurden und sich schnell füllen. Bei der Verteilung der Flüchtlinge arbeitet SILOAH eng mit der moldawischen Direktion für Asyl und Migration zusammen. Es klopfen aber auch Privatpersonen an die Türen der SILOAH-Einrichtungen und bitten um Beherbergung für 1-2 Nächte. Denn viele Flüchtende sind auf der Durchreise nach beispielsweise Rumänien oder Bulgarien, wo sie Bekannte oder Freunde haben, bei denen sie Schutz suchen. Nicht so Julia, Liza und Liova. Für sie wird SILOAHs Sozialzentrum vorläufig ihr neues Zuhause bleiben. Und zusammen mit den Teams vor Ort werden wir alles daran setzen, sie und die vielen anderen Schutz suchenden Frauen, Kinder, Familien, Senioren und Kranken bestmöglich auf ihrem Weg zurück ins Leben zu begleiten.
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Die Unterbringung und Verpflegung, der Transport von Flüchtlingen oder die psychologische Betreuung konfrontiert SILOAHs Hilfsstandorte mit immensen Kosten. Jeder, der sich hier einreiht und mithilft – sei es durch Spenden oder Gebet, ist mehr als willkommen. Jeder Mensch, der unsere gemeinsame Unterstützung empfangen kann, ist ein Opfer weniger.
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Vermerk „Flüchtlingshilfe Ukraine“